Einen wunderschönen Abend durften wir am vergangenen Freitag in unserem Spendenlager erleben. Mit einer gelungenen Vernissage eröffneten die Schüler des Max-Planck-Gymnasiums Lahr ihre Ausstellung “Widergespiegelt” in unseren Räumlichkeiten im ehemaligen Postareal. Die Schüler hatten für die Kunstausstellung Fotos von unseren Vereinsmitgliedern Pirmin Styrnol und Anzhelika Kovalenko erhalten und die Motive unter der Anleitung von Marion Bekker mit einer Art Schablonenschnitt und Sprayfarben in echte Kunstwerke verwandelt. Die Fotos selbst waren bei Hilfslieferfahrten ins ukrainische Kriegsgebiet entstanden.
Die Impressionen zeigen daher Motive aus Butscha, Irpin, Hostomel, Kyjiw, Borodjanka, Lwiw und vielen weiteren teilweise schwer zerstörten ukrainischen Städten. In einem weiteren künstlerischen Schritt stellten die Schüler zudem die Aufnahmen aus den Kriegsgebieten für Fotoarbeiten im friedlichen Lahr nach. Die Idee: Den Unterschied zwischen den Realitäten in Krieg und Frieden aufzuzeigen. Die Schüler sollte den Krieg also in ihre Lebenswirklichkeit “widerspiegeln”.
Wie gut das gelang zeigten die emotionalen Reaktionen der weit über hundert Besucher, von denen viele mit Tränen in den Augen durch die Ausstellung gingen. Die Vernissage selbst, deren Programm die Schüler gemeinsam mit Marion Bekker und Gabriele Rauch erarbeitet hatten, eröffnete die ukrainische Tänzerin Oleksandra mit einem beeindruckenden Solotanz. Danach trugen die Schüler selbst verfasste Texte zu ihren Kunstwerken vor – musikalisch begleitet von Musiklehrerinnen des Max-Planck-Gymnasiums. Ein schwermütiger und doch optimistisch stimmender Programmpunkt, zeigte er doch das tiefe Verständnis der Schülergeneration für den ukrainischen Überlebenskampf auf.
Als Gastgeber des Abends durfte natürlich auch eine kurze Begrüßung durch unseren Verein nicht fehlen. Vorstand Pirmin Styrnol, dessen Fotos Teil der Ausstellung sind, wies in seiner Rede noch einmal eindrücklich auf die Wichtigkeit der Unterstützung der Ukraine hin – nicht nur für die Ukraine selbst, sondern auch für Deutschland. Putin habe ein Kriegsziel bereits erreicht, so Styrnol: “Nämlich die Entgrenzung vom Völkerrecht. Waffengewalt oder zumindest das Drohen damit”, seien mittlerweile ein probates Mittel der Außenpolitik vieler Länder geworden, sagte er. Wenn der Krieg sich für Russland lohne, dann würde dieser Trend noch weiter gehen. Deshalb sei es wichtig, der Ukraine zum Sieg zu verhelfen: “Sonst sind die Bilder, die ich aus Butscha, Irpin und Borodjanka mitgebracht habe, irgendwann die Bilder aus Offenburg, Freiburg und Lahr”, schloss er.
Nach Ende der Veranstaltung bewirteten die Schüler gemeinsam mit der ukrainischen Community Lahr das anwesende Publikum. Neben ukrainischen Speisen und Getränken gab es außerdem die Schülerkunstwerke auf Tragetaschen und Kunstkalender zu erwerben – eine Möglichkeit, von der natürlich viele Besucher Gebrauch machten. Das “Merchandise” gibt’s im Übrigen nach wie vor in unserem Spendenlager zu kaufen. Die Ausstellung “Widergespiegelt” ist nämlich noch bis zum 5. November in unseren Räumlichkeiten Ecke Lotzbeckstraße und Friedrich-Geßler-Straße zu bestaunen. Bewirtung gibt es bis dahin übrigens samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr. Wir freuen uns auf euch!