Mit Kaffee und Kuchen Leben retten, das war das Motto unseres etwas anderen Spendentages am vergangenen Wochenende. Am Samstag boten unsere Freunde von der ukrainischen Community in Lahr und Umgebung nämlich Kaffee und Kuchen sowie weitere selbst gemachte ukrainische Speisen und Getränke an unserer Spendenannahmestelle im alten Postareal in Lahr an. Viele Flüchtlinge waren selbstverständlich anwesend, aber natürlich auch treue Spenderinnen und Spender und interessierte Bürger der Stadt.
Gegen eine Spende wurden Kuchen und Torten gereicht und natürlich gab es viel Zeit für das ein oder andere Gespräch über unsere Arbeit, die Lage in der Ukraine und Möglichkeiten zu helfen. Die Spenden sollten für die Bezahlung einer wichtigen Operation genutzt werden, der sich der Schwager von Ludmilla, einer nach Heiligenzell geflohenen Ukrainerin, unterziehen musste. Der ukrainische Soldat Andrii wurde bei der Verteidigung von Bachmut verwundet und brauchte dringend verschiedene Metallplatten und Schrauben um seinen schwer verletzten Arm zu retten.
Die gute Nachricht gleich vorneweg: Über 2.500€ konnten wir gemeinsam durch den Aufruf und den Spendentag sammeln. Die benötigten 3.500€ schienen also in Reichweite. Tatsächlich erhielten wir aber bereits jetzt die frohe Kunde: Der ukrainische Staat hat nun überraschenderweise doch die Kosten für den Eingriff und die Metallplatten übernommen, die Operation hat sogar schon stattgefunden und ist gut verlaufen. Andrii befindet sich also auf dem Weg der Besserung. Klar, dass das bereits gesammelte Geld nun einem anderen Zweck zugute kommen wird.
Ein Teil der Summe kann deshalb bereits in ein weiteres Hilfsprojekt fließen. Die ukrainische Community wird sich beim Kauf eines sogenannten Evakuationsautos engagieren. Mit solchen Pick-Ups können verletzte Menschen schnell aus den Frontgebieten evakuiert werden. Weitere Spendengelder werden außerdem in die Beschaffung von Tourniquettes fließen. Diese medizinischen Instrumente werden bei Schuss und Artilleriewunden genutzt, um Gliedmaßen abzubinden und so vor dem Ausbluten zu retten. Andrii und Ludmilla, die extra von Heiligenzell zurück in die Ukraine gefahren ist, wurden über diese Verwendung natürlich informiert. Sie senden viele Grüße aus der Ukraine und bedanken sich sehr für die Solidarität und Anteilnahme bei jedem einzelnen Spender. Sowohl Tourniquettes als auch Evakuierungsautos sind zwingend notwendig um Menschen zu helfen, die wie Andrii in den Frontgebieten schwer verwundet wurden. Kaffee und Kuchen aus Lahr werden in der Ukraine also in jedem Fall Leben retten. Ganz wie angekündigt. Danke für eure Unterstützung!