Seit Beginn der russischen Invasion hat unsere Initiative bereits weit über 100 Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine gebracht. Seitdem hören wir immer wieder eine Frage: “Wie funktioniert euer Logistik-System eigentlich? Und wie stellt ihr sicher, dass die Hilfsgüter auch wirklich am richtigen Ort ankommen?”
Eine sehr berechtigte Frage, natürlich. Ein Hauptgrund für unsere Gewissheit, dass alle Waren auch wirklich ihren Bestimmungsort erreichen, ist unser Vertrauen in Ruslan Ilkiv und die Firma KIM, für die er arbeitet. Ruslan ist der Schwippschwager unseres Gründungsmitglieds Anzhelika Kovalenko und somit quasi “Familienmitglied” von Lahr Hilft und Gemeinsam Europa e.V. Fast alle unsere Hilfsgüter, die unsere Fahrer über die polnisch-ukrainische Grenze transportieren, werden dort an Ruslan und seine Kollegen übergeben. Die bringen die Waren dann in den 65.000-Einwohner-Ort Kalusch in der West-Ukraine. Dort werden die Kartons noch einmal umverteilt und dann an ihre Bestimmungsorte in Mykolajiw, Kyjiw, Charkiw, Lwiw und verschiedene kleinere Ortschaften, zum Beispiel im umkämpften Donbas, gebracht.
Eigentlich ist KIM, die Firma für welche Ruslan arbeitet, ein Internet-Provider. Die Mitarbeiter installieren also Internet- und Kabelfernsehen in Wohnungen. Seit dem Jahr 2014 engagiert sich der Betrieb aber auch ehrenamtlich für die Verteidigung der Ukraine und unterstützten und berieten die eigenen Truppen im Donbass. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges im ganzen Land arbeitet KIM zudem am Transport von Hilfsgütern, kauft Starlink-Systeme um sie der Verteidigung zu widmen und besorgt Walkie-Talkies, Drohnen, Tablets und sogar Autos.
Natürlich gehen nicht alle unsere Hilfsgüter direkt über die Grenze. Seit Februar 2022 unterstützen wir auch verschiedene Flüchtlingscamps und Verteilstellen in Polen. Aber dazu in einem anderen Artikel mehr.
Ruslan und seine Mitarbeiter jedenfalls sind der Grund dafür, dass unsere Hilfsgüter bislang immer ihr Ziel erreichten. Die Fahrer von KIM beliefern mit den von uns übergebenen Waren fast das ganze Land. Sei es das Krankenhaus in Kalusch, in welchem viele Verwundete behandelt werden, oder Kliniken in Iwano Frankiwsk und Kyjiw. Und natürlich erreichen wir auch viele Verteidiger und Zivilisten in fast allen Landesteilen durch unsere “Eimerkette”.
In Kürze steht bereits die nächste Lieferung an. Den genauen Tag verraten wir wie immer lieber nicht. Auch wenn die West-Ukraine derzeit relativ sicher zu sein scheint, so weiß man dennoch nie wer mitliest…